Donnerstag, 24. Oktober 2024 · 717 Wörter · 5682 Zeichen
Konsortium präsentiert Forschungsergebnisse zur offenen Software- und Hardware-Architektur für das Mobilitätssystem der Zukunft
Halbzeitveranstaltung im Rahmen des internationalen VDI-Kongresses Electronics In Vehicles (ELIV) in Bonn
Auf der autotech.agil-Halbzeitveranstaltung präsentierten führende Akteure aus Industrie und Wissenschaft auf dem Gebiet des automatisierten und vernetzten Fahrens erste Forschungsergebnisse zur offenen Software- und Hardware-Architektur für das Mobilitätssystem der Zukunft. Die Halbzeitveranstaltung fand im Rahmen des internationalen VDI-Kongresses Electronics In Vehicles (ELIV) in Bonn vom 16. – 17. Oktober 2024 statt. Mit einem Projektvolumen von ca. 30 Mio. Euro und einer Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Förderrichtlinie „Elektronik und Softwareentwicklungsmethoden für die Digitalisierung der Automobilität (Mannheim)“ konnte das Konsortium stolz einige Highlights präsentieren.
Die Veranstaltung bietet eine Plattform für Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, Expertinnen und Experten sowie Verantwortliche der Automobilbranche und die interessierte Öffentlichkeit, um sich über die bisherigen Fortschritte und Erkenntnisse des Forschungsvorhabens zu informieren und auszutauschen. Der Projektleiter Raphael van Kempen stellt die wichtigsten Zwischenergebnisse sowie die nächsten Forschungsschritte zusammen mit den Projektpartnern vor.
„Die bisherigen Ergebnisse unseres Forschungsvorhabens sind äußerst vielversprechend und verdeutlichen das Potenzial unserer Forschung, die Transformation des Straßenverkehres aktiv zu gestalten. Wir freuen uns, diese Ergebnisse mit einem breiteren Publikum zu teilen und den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik sowie Gesellschaft zu suchen“, erklärt Professor Lutz Eckstein, Gesamtkoordinator des Projektes und Leiter des Instituts für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen University.
Höhepunkte der Halbzeitveranstaltung
Das Konsortium bringt zahlreiche spannende Einblicke mit, um die bisherigen Forschungsergebnisse zu diskutieren und erlebbar zu machen. Im Mittelpunkt stehen innovative Architekturen und Werkzeuge für intelligente Mobilitätssysteme:
- Lightning Talk auf der Hauptbühne: „From UNICARagil to autotech.agil – Future Mobility Systems enabling Autonomous Driving“;
- Vorstellung ausgewählter Projekt-Meilensteine auf der Startup-Bühne, unter anderem zur Softwarearchitektur und Middleware, mit dem Pitch „Research & Industry Exploring New Architectures for Future Mobility“;
- Fachausstellung mit Demonstratoren und Videos zu den Themen „Future Mobility Systems“, „Automated Driving“ und „Software Architecture & Tools“ auf der Rheinebene an Stand 100;
- Fahrzeugpräsentation des vollautomatisierten und nachhaltigen Forschungsfahrzeuges autoTAXI auf der Rheinebene an Stand 100;
- Demonstration von agilen Fahrmanövern mit dem vollautomatisierten und nachhaltigen Forschungsfahrzeug autoSHUTTLE auf dem Platz der Vereinten Nationen.
Alle Projektergebnisse werden zudem auf der Projekt-Webseite veröffentlicht.
Fokus auf Standardisierung von Schnittstellen und Modularisierung
Ziel ist die Entwicklung einer offenen Software- und Elektrik-/Elektronik-Architektur mit den dazugehörigen Werkzeugen und Methoden. Dabei liegt der besondere Fokus auf der Standardisierung von Schnittstellen sowie der Modularisierung mit dem Ziel der Mehrfachverwendung, Aktualisierbarkeit und Erweiterbarkeit einzelner funktionaler Bausteine. Durch dieses Baukastenprinzip aller notwendigen Software- und Hardware-Elemente für Fahrzeuge aller Art können in der Forschung, Entwicklung, Produktion und vor allem in der Nutzungsphase leicht Ergänzungen und Erweiterungen umgesetzt werden.
Erweiterung auf das gesamte Verkehrssystem
Die im Vorgängerprojekt UNICARagil erforschte und entwickelte Architektur für fahrerlose Fahrzeuge bildet dafür eine wertvolle Basis. Sie diente auch der Gesetzgebung als Orientierung und findet sich in den Randbedingungen, die mit dem im Juli 2021 in Kraft getretenen Gesetz zum autonomen Fahren gesetzt worden sind, wieder. Im Folgeprojekt autotech.agil erweitert das gewachsene Konsortium nun diese Architektur vor allem in den Bereichen Software und Werkzeuge zur Softwareentwicklung auf das gesamte Verkehrssystem. Auch infrastrukturbasierte Sensorik und kooperative Konzepte mit Leitwarten und Clouds werden vertiefend erforscht. Das Projekt konzentriert sich exemplarisch auf drei Anwendungen, um die Konzepte und den gesellschaftlichen Mehrwert zu demonstrieren:
- Mobilität für Menschen mit alters- oder krankheitsbedingten Leistungseinschränkungen;
- den nachhaltigen Transport von kritischen Gütern wie beispielsweise Medikamenten;
- eine „Schutzengel-Funktion“ für mehr Sicherheit von verletzlichen Verkehrsteilnehmenden, die beispielsweise zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind.
Über das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen University
Das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) beforscht als Teil der RWTH Aachen University das Gesamtfahrzeug einschließlich seiner Systeme und deren Wechselwirkungen. Von der Idee über innovative Komponenten- und Systemkonzepte bis hin zum Fahrzeugprototypen gestalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Institutes das Fahrzeug der Zukunft. Das ika leistet sowohl in öffentlichen Projekten als auch in Kooperation mit Automobilherstellern und -zulieferern einen anerkannten Beitrag zur Lösung aktueller und zukünftiger Herausforderungen.
Grundlage der intensiven Forschungsarbeiten für große Teile der Automobilindustrie sowie öffentliche Fördermittelgeber auf EU-, Bundes- und Landesebene stellt die umfangreiche Infrastruktur des ika dar, welche von Antriebs-, Batterie-, Fahrwerks- und Reifenprüfständen über akustische, thermodynamische und servo-hydraulische Prüfeinrichtungen bis hin zu einer Gesamtfahrzeug-Crashanlage sowie Teststrecken einschließlich modernster Messtechnik reicht. Hinzu kommt eine aktuelle Soft- und Hardwareausstattung für alle erforderlichen Simulationsdisziplinen. Das ika beschäftigt rund 120 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mehr als 80 studentische Hilfskräfte. Zusätzlich entstehen permanent ca. 100 studentische Arbeiten im Rahmen der Forschung und Entwicklung.
Zur Veröffentlichung freigegeben. Bei Abdruck Belegexemplar erbeten. Bei Rückfragen oder Wunsch nach weiterem Material wenden Sie sich bitte an Ihre Ansprechpartner.
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Institut für Kraftfahrzeuge, RWTH Aachen University
Steinbachstraße 7
52074 Aachen
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Ansprechpartner*in
Raphael van Kempen M.Sc.
+49 241 80-25599
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