EU-LIVE

Efficient Urban LIght VEhicle

Im Fokus des EU-Förderprojekts EU-LIVE – „Efficient Urban LIght VEhicle“ steht die Entwicklung neuer Leichtklassefahrzeuge auf Basis eines modularen Baukastensystems. Ziel ist es, die Herstellungskosten für diese Fahrzeuge über Gleichteilestrategien und Skaleneffekte signifikant zu senken und damit für Endkonsumenten attraktiver zu gestalten. Gleichzeitig soll durch Hybridisierung und Elektrifizierung des Antriebs der Emissionsausstoß signifikant gesenkt werden.

Hierzu entwickelt das Institut für Kraftfahrzeuge in den nächsten drei Jahren zusammen mit elf Industrie- und Forschungspartnern aus sechs EU-Mitgliedsstaaten die „EU-LIVE Modular Platform“. Projektpartner in diesem mit 6,7 Millionen Euro geförderten Projekt sind unter anderem Peugeot Citroën, Peugeot Scooter, Continental, Samsung SDI sowie der Projektkoordinator Virtual Vehicle.

Bis zum Abschluss des Projekts im Jahr 2018 werden von dem Konsortium drei Prototypenfahrzeuge entwickelt, wobei alle auf der gemeinsamen modularen Plattform aufbauen. Neben einem rein elektrischen Motorroller der L3e-Klasse entstehen zwei allwettertaugliche Fahrzeuge, ein Plug-In-Hybrid-Dreirad der L5e-Klasse sowie ein elektrisch angetriebenes ultraleichtes Vierradfahrzeug der L6e-Klasse. Während die beiden Fahrzeuge der kleinen L-Klassen als reale Demonstratoren aufgebaut werden, entsteht das Vierradfahrzeug rein virtuell und dient der Darstellung des Potenzials, das durch die Übertragbarkeit von Technologiebausteinen über verschiedene Fahrzeugkategorien hinweg möglich ist.

Neben verschiedenen Antriebskonzepten sollen auf Basis des Modulbaukastens zukünftig auch Fahrzeuge unterschiedlicher Nutzungskategorien entwickelt werden. So werden die L5e- und L6e-Fahrzeuge durch variable Aufbaukonzepte sowohl zur Personenbeförderung als auch für die kommerzielle Nutzung einsetzbar sein. Gerade vierrädrige L6e-Fahrzeuge bieten hier durch erhöhte Fahrstabilität und die größten Außenabmessungen im Rahmen des Modulbaukastens Spielraum für variable Aufbauten. Um die Wünsche zukünftiger Kunden bei der Entwicklung der drei Fahrzeuge mit einzubeziehen, werden zu Beginn des Projekts und nach Fertigstellung der Fahrzeugprototypen Nutzerstudien durchgeführt und in die Anforderungsdefinition mit einbezogen bzw. deren Umsetzung überprüft. Zur weiteren Findung kreativer Lösungen für das Design des vierrädrigen Demonstrationsfahrzeugs wird zusätzlich ein offener Innovationswettbewerb ausgeschrieben, dessen siegreicher Entwurf die Basis für die Außenhaut bildet, unter der die Plattformstrategie in Form eines Packagemodells abgebildet und überprüft wird.

Insgesamt entsteht mit dem Projekt EU-LIVE erstmals eine modulare Plattform für Leichtklassefahrzeuge, auf der zukünftig eine Vielzahl unterschiedlicher Fahrzeuge entwickelt werden können. Hierbei werden neben den Anforderungen an eine Serienproduktion sowie der Betrachtung der Gesamtbetriebskosten auch die zukünftigen Kundenwünsche in der Frühphase der Entwicklung betrachtet.