LENS
L-vehicles Emissions and Noise mitigation Solutions
Entwicklung eines on-board Systems zur Erfassung von Geräuschemissionen
Bevölkerungsreiche Städte sowie einige ländliche Gebiete sind aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens von einer immensen Schadstoff- und Lärmbelastung betroffen. Die hohen Schalldruckpegel und die Luftverunreinigungen wirken sich negativ auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt aus. Insbesondere sind Fahrzeuge der Klasse L für eine erhebliche inner- und außerstädtische Geräusch- und Schadstoffemission bekannt. Um die schädigenden Faktoren zu senken, wurden in der Vergangenheit bereits verkehrstechnische und städtebauliche Maßnahmen getroffen. Allerdings bestehen in diesem Zusammenhang signifikante Verbesserungspotentiale, die einen zusätzlichen Forschungsbedarf eröffnen.
Das im September 2022 gestartete Forschungsprojekt LENS greift die genannten Herausforderungen thematisch auf. Insbesondere befasst sich das Projekt mit der Verringerung der Lärm- und Schadstoffemissionen von Fahrzeugen der Klasse L. Ein Konsortium aus Industriepartnern, Forschungseinrichtungen und Instituten wird innerhalb einer Projektlaufzeit von drei Jahren an innovativen Lösungen und Technologien zur Schadstoff- und Lärmminderung forschen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen u. a. in die aktuellen Bewertungsmethoden und Vorschriften für Lärm- und Schadstoffemissionen einfließen. Zur Erfassung und anschließenden Beurteilung der Schadstoff- und Geräuschbelastung sind Tests an mehr als 150 Fahrzeugen vorgesehen. Die Messdatenerhebung erfolgt über eine umfassend geplante Testkampagne, die diverse Fahrszenarien und Bedingungen abbildet.
Im Rahmen des Projektes übernimmt das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) die Entwicklung eines adaptiven Messsystems zur Aufzeichnung der Lärmemissionen von Klasse L Fahrzeugen. Das on-board System wird u. a. mit MEMS-Mikrofonen zur Geräuscherfassung und einem GPS-Modul ausgestattet. Zur Beurteilung der Schallabstrahlung erfolgen zudem straßenseitige Lärmmessungen mit geeignetem Messequipment. Die anschließende Auswertung der aufgezeichneten Daten soll lärmkritische Fahrmanöver identifizieren, um in einem nächsten Schritt mögliche Gegenmaßnahmen abzuleiten. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse werden Empfehlungen für Änderungen an den aktuellen Tests für die Fahrzeug-Typengenehmigung ausgesprochen.
Kontakt
Carina Diemel M. Sc.
+49 241 80 23892
E-Mail
Projektlaufzeit
09/2022 – 08/2025
Projektpartner
15 Projektpartner: OEMs, R&D Partner und Forschungsinstitute